Tastorgan

Der Huf als Tastorgan

Als weitere Funktionen des Hufes ist unter anderem das Erfühlen des Untergrundes zu nennen. Das Hufhorn besteht aus unzähligen Röhrchen, die untereinander verschiebbar sind. Steht das Pferd mit dem Tragrand z. B. auf einem kleinen Steinchen, wird dieser Druck gegen das Hufhorn nach oben zum Kronrand weitergeleitet. Dort befinden sich entsprechende Rezeptoren, die diese „Druckinformation“ zur Verarbeitung weiterleiten. So weiß das Pferd, wie der Boden beschaffen ist und kann sich entsprechend verhalten, um sich nicht zu verletzen, zu stolpern, wegzurutschen oder gar zu stürzen. Darum laufen Barhufer auf schwierigen Böden wie Schotter auch oft sehr vorsichtig. Dies ist nicht zu verwechseln mit Fühligkeit!
Das Fehlen der Tastfunktion hat ebenfalls weitreichende Auswirkungen.

Folgen:
- erhöhtes Verletzungsrisiko
- erhöhte Sturzgefahr

Ursachen:
- Hufbeschlag / Klebebeschlag
- Hufschuhe
- aufgewölbter Kronrand
- falsche Hufbearbeitung

Alle Funktionen des Hufes können natürlich nur ausgeübt werden, wenn der Huf keinen Hufschutz (kein Hufbeschlag!) und eine physiognomisch richtige Form hat. Hufeisen, egal ob aus Kunststoff oder Metall, verhindern durch ihre Nagelung den Hufmechanismus, wodurch so ziemlich alle vorgesehen Funktionen ausgeschaltet werden (siehe Studie von Dr. Pollitt). Auch Hufschuhe sind dauerhaft angewendet keine Alternative und reduzieren die Funktionen. So kann der Untergrund bei Hufschuhen ebenfalls nicht mehr ertastet werden, und der Hufmechanismus ist auch eingeschränkt.
So bleibt als beste Lösung für den Pferdeorganismus nur ein funktionierender Barhuf mit einer physiognomisch richtigen Hufform – so wie es die Natur vorgesehen hat.
KR OH
Bei Fragen kontaktieren Sie uns bitte.


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