Bei der Rotation des Hufbeins wird noch differenziert unter Rotation mit
Separation
und Rotation ohne
Separation. Grundsätzlich ist das Hufbein bei einer Rotation nicht bodenparallel. Die Hufbeinspitze ist tiefer als die Hufbeinäste. Das Hufbein ist auf die Spitze gekippt.
Bei der Rotation ohne
Separation
wächst die Hufwand weiterhin parallel zum Hufbein. Auch wenn dadurch die Lamellenlederhaut meist nicht gedehnt wird, ist die Belastung auf Grund der unphysiologischen Stellung des Hufbeins enorm. Die Belastung auf die Lamellenlederhaut im Zehbereich kann laut einer
Studie von Biomechanikern der University of Auckland in Neuseeland
schon bei einer Rotation von nur 15° auf das 4-fache steigen. Dadurch kann die Lamellenlederhaut langfristig ebenfalls (stark) geschädigt werden, was wiederum zu einer Entzündung (Selbstheilung / Reparatur) der Huflederhaut (
Hufrehe) führen kann. Die Hufzehe sieht in diesem Fall sehr steil aus.
Ist nun das Hufbein rotiert und das Wandhorn wächst in einem Winkel zum Hufbein herunter, spricht man von einer Rotation mit Separation. Dabei kann noch unter zwei Situationen unterschieden werden.
1) Das Wandhorn wächst im physiologischen Winkel herunter. Der Huf sieht äußerlich ganz normal aus, da das Wandhorn in einem korrekten Winkel herunterwächst.
2) Das Wandhorn wächst in einem zu flachen Winkel herunter. Der Winkel zwischen Hufbein und Hufwand ist dann noch großer mit erheblich schlimmeren Folgen. Der Huf sieht dann im Zehbereich sehr flach aus.
Bei einer Rotation des Hufbeins wird jedoch nicht nur die Lamellenlederhaut im Zehbereich gedehnt, sondern auch an den Seiten verdreht. Das bedeutet, dass nicht nur eine Schädigung im Zehbereich sondern auch an den Seiten auftreten kann.
Ebenso wird durch eine Rotation die umlaufende Zehenarterie abgeklemmt da die Hufbeinspitze darauf drückt. Dies hat eine Reduzierung der Blut- und Nährstoffversorgung im gesamten Huf zur Folge. Dadurch wächst das Horn am gesamten Huf schlechter und meist in einer schlechteren Qualität. Auch wird dadurch das Gefühlsempfinden und somit das Schmerzempfinden reduziert, da für eine funktionierende Nervenaktivität Ionen benötigt werden, die über das Blut transportiert werden. Das heißt: weniger Blut, weniger Gefühl. Die Pferde bekommen "eingeschlafene" Hufe und laufen meist noch (erstaunlich) gut, da sie die Zerrungen und Dehnungen der Lamellenlederhaut nicht spüren. Dies kann sich dann schlagartig ändern, wenn durch die Hufkorrektur das Hufbein wieder bodenbarallel und die Durchblutung und Nervenaktivität besser wird. Das Pferd merkt plötzlich wieder, was in seinen Hufen los ist und empfinden wieder etwas (Schmerzen).
Folgen / Symptome:
- Lahmheit
- Pferd macht kürzere Schritte
-
Hufrehe
(Entzündung der Lamellenlederhaut)
Es müssen nicht alle Symptome auftreten.
Ursachen:
- zu lange Trachten
- zu lange Eckstreben
Es müssen nicht alle Ursachen vorliegen.
Heilungsaussichten:
Die Ursachen sind meist bei richtiger Hufkorrektur (kein
Hufbeschlag!) leicht zu beseitigen. Die Heilungsdauer beläuft sich jedoch meist auf 12 Monate. Eine Beschwerdefreiheit kann allerdings schon nach wenigen Woche eintreten.
OH